Die Qualitätsoffensive des VDN

Die deutschen Naturparks bemühen sich nicht nur, das ökologische Gleichgewicht zu halten und über ihre oft unterschiedlichen Träger, in ihrem Fall Vereine, kommunale Zweckverbände oder Träger unter der Ägide von Bundesländern oder Landkreisen, auf die Artenvielfalt und landschaftlichen Besonderheiten ihrer jeweiligen Regionen aufmerksam zu machen. Um ihre Arbeit für Natur und Mensch nachhaltig leisten zu können, bedarf es finanzieller Mittel, effizienter Management-Strukturen, klarer politischer Zielsetzungen und eines hohen Maßes an vielschichtigem Fachwissen. Aus diesem Grund sind sie immer wieder bemüht, sich über ihre Dachorganisation, den Verband Deutscher Naturparke, VDN, neuen Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu stellen.

Soziale Folgen des Artensterbens

Dies hat auch deshalb Bedeutung, weil Klimaerwärmung und Artensterben eine Bedrohung von Flora und Fauna in den Naturparks, aber auch eine Gefahr für die gesellschaftliche Entwicklung in diesen Regionen darstellen. Allein der Gedanke an die sozialen Folgen der Schädigung von wertvollen Kultur- und Naturlandschaften drängt zu entsprechenden Maßnahmen. Wenn seltene Tiere oder Pflanzen vom Aussterben bedroht sind, bleiben die an Artenvielfalt interessierten, nachhaltig und ökologisch ausgerichtete Touristinnen und Touristen fern. Dies hat Folgen für die ohnehin finanziell eher schwachen Kommunen.

Die nachhaltige regionale Entwicklung der Naturparks ist durch das Bundesnaturschutzgesetz geregelt. Sie haben damit die Verpflichtung, sich dieser ökologischen, sozialen und auch politischen Aufgabe zu stellen. Die deutschen Naturparks entsprechen diesem zu einem Teil durch die ‚Qualitätsoffensive Naturparke’, welche durch den Verband Deutscher Naturparke, VDN, an seine Mitglieder weitergeleitet wurde. So diente diese Offensive den jeweiligen Trägern der Naturparks, sich selbst einschätzen zu lernen, die eigenen Stärken und Schwächen herauszuarbeiten und mit all dem die Qualität der Arbeit ihres Naturparks stetig zu verbessern.

Aufbau regionaler Schutzgebietssysteme

Dass sich Deutschland damit auch einer weltweiten Entwicklung anzuschließen hatte, um der bedrohlich abnehmenden biologischen Vielfalt die Stirn zu bieten, wurde durch das ‚Übereinkommen für die Biologische Vielfalt’ deutlich. In diesem Dokument werden Vorgaben umrissen, auf globaler Ebene unter anderem auch regionale Schutzgebietssysteme aufzubauen. Dies wiederum bedeutet für die Träger der deutschen Naturparks, ihr Management effektiver zu gestalten, umfassender zu arbeiten und ökologisch repräsentativer zu werden.

Finanzielle Förderung regionaler Nachhaltigkeit

In diesem Zusammenhang sind solche Regionen nicht nur in die internationale Zusammenarbeit eingebunden. Sie sind auch auf öffentliche Finanzierungsmöglichkeiten durch den Bund, die Länder, Landkreise und Gemeinden angewiesen. Letztlich spielt die finanzielle Förderung durch die Europäische Union eine ebenfalls wichtige Rolle, zumal die seit dem Jahr 2014 umgesetzte ‚Gemeinsame europäische Agrarpolitik‘, GAP, die Arbeit der Naturparks beeinflusst. Dies gilt besonders für den Naturschutz und die ländliche Regionalentwicklung, für sie sich in Deutschland zu verantworten haben.