
Unter dem Begriff Nationalpark versteht man eine Naturschutzfläche von nationaler Bedeutung. Sie dienen der Erhaltung von Landschaften mit ihren Pflanzen und Tieren und werden oft auch für
die Naturforschung verwendet. Generell entsprechen sie dem Schutzlevel II der internationalen Naturschutzunion, der dritthöchsten Schutzstufe, es gibt aber Parks, darunter der Schweizerische Nationalpark, die einem höheren Schutzlevel angehören.
Schweizerischer Nationalpark
Der Schweizerische Nationalpark, der einzige im kleinen Land im Herzen von Europa, befindet sich im Kanton Graubünden, an der Grenze zu Italien. Der 1914 gegründet Park ist nicht nur der älteste Nationalpark in Mitteleuropa und in den Alpen, das Schutzlevel entspricht nach der internationalen Naturschutzunion auch der höchstmöglichen Stufe.
Mit 172,3 Quadratkilometern ist der Schweizerische Nationalpark, verglichen mit anderen Nationalparks, relativ klein. Er verfügt aber über 80 Kilometer gut ausgebaute Wanderwege, die es dem Besucher ermöglichen, den Park zu besuchen, ohne die Natur zu beeinträchtigen. Die Besucher sollten aber eine entsprechende Ausrüstung, dazu gehört auch ein solider Schuh, mit sich führen.
Þingvellir
Þingvellir, was Thingvellir ausgesprochen wird, ist ein Nationalpark in Island, der 1930 gegründet wurde. Er befindet sich im Südwesten der Insel beim Ort mit dem gleichen Namen, in einer
Grabenbruchzone zwischen zwei tektonischen Platten. Somit ist er nicht nur aufgrund der Tier- und Pflanzenwelt sehr interessant, sondern auch geologisch. Gleich vier aktive Vulkane, die die Landschaft stark prägen, grenzen an den Park.
Der Park, welcher sich nur rund vierzig Kilometer außerhalb von Reykjavík befindet, ist bei Touristen sehr beliebt. Er ist Teil des Gullni hringurinn (goldenen Kreises), einer Touristenroute im Süden der Insel, an der auch Gullfoss-Wasserfall und das Haukadalur-Tal liegen. Im Haukadalur-Tal befinden sich viele geothermale Attraktionen, darunter der „Große Geysir“, welcher diesem Naturphänomen seinen Namen gab.
Hohe Tauern
In Österreich gibt es gleich sieben Nationalparks, die aber alle noch relativ jung sind. Der älteste Nationalpark in Österreich ist der Nationalpark Hohe Tauern, welcher 1981 etabliert wurde. Er liegt im Grenzgebiet zu Italien und erstreckt sich über die Bundesländer Tirol, Salzburg und Kärnten. Mit 1,198 Quadratkilometern ist er auch der größte Nationalpark im Alpenraum. Er ist außerdem von einer angrenzenden Schutzzonen umgeben, in welcher Alp- und Forstwirtschaft, unter sehr strengen Bedingungen, zugelassen sind.
Parc national de la Vanoise
Frankreich verfügt über zehn Nationalparks, wobei sich drei davon in den Département et régions d’outre-mer (DROM) genannten Überseeregionen befinden. Der älteste Park, der sich in Frankreich selbst befindet, ist der 1963 gegründete Parc national de la Vanoise. Er befindet sich im Département Savoyen an der italienischen Grenze und erstreckt sich über 196,5 Quadratkilometer. Mit 107 Bergspitzen über 300 Metern über Meer ist er sehr gebirgig und verfügt daher über eine reiche Gebirgsfauna und -flora. Wie der Nationalpark Hohe Tauern ist auch er in eine streng geschützte Kernzone und eine weniger geschützte Randzone unterteilt.